Bluetooth ist für viele ein Begriff. Doch was genau steckt dahinter? Wie funktioniert die Datenübertragung bei Freisprechanlagen in Autos oder bei Druckern und Lautsprechern? Bluetooth ist eine Sendetechnik, die in den 1990er-Jahren entwickelt und noch immer genutzt wird. Es soll eine Datenübertragung auf kurzen Wegen ermöglichen und zwei Geräte miteinander verbinden.
Entwickelt wurde Bluetooth für Ericsson
Ursprünglich wurde Bluetooth für Ericsson entwickelt und kurze Zeit später von Nokia und Intel weiterentwickelt. Zwei Geräte sollen Daten ohne Kabelverbindung austauschen können. Die Übertragung der Daten funktioniert über das sogenannte ISM-Band. Genutzt werden die Bandbreiten von 2,402 bis 2,480 GHz. Zwischen diesen Bandbreiten liegen 70 einzelne Stufen. In einer Sekunde wird um die 1.600 Mal zwischen diesen Stufen gewechselt. Das Verfahren heißt Frequenzsprungverfahren und wird in ähnlicher Weise für die WLAN-Technik genutzt.
Jedes Gerät hat eine Sende- und Empfangseinheit
Beide Geräte haben eine Sendeeinheit und eine Empfangseinheit. Die gegenseitige Übertragung wird durch diese Einheiten ermöglicht. Jedes Gerät hat eine 48-stellige Nummer im Netzwerk, dass das Gerät unverwechselbar macht. Beide Geräte müssen über einen Bluetooth-Chip verfügen. Der Überträger, auch Master genannt, schickt an den Slave die Daten. Es entsteht das sogenannte Piconetz. Wenn einer der beiden Seiten die Bluetooth-Funktion deaktiviert, wird das Piconetz unterbrochen.
Verbindungsaufbau erfolgt über das Piconetz
Der Verbindungsaufbau über das Piconetz erfolgt innerhalb von 1,28 Sekunden und wird Pairing genannt. Autorisiert wird die Übertragung meist über einen PIN. Gepaarte Geräte müssen keinen PIN mehr bei der Verbindung eingeben. Sobald das Gerät in der Reichweite des Piconetzes ist, verbinden sich beide Geräte schnell und problemlos.
Maximal acht Geräte können in einem Piconetz verbunden werden. Mehrere Piconetze bilden ein sogenanntes Scatternetz. Es können zwar alle Geräte miteinander in Verbindung treten, die Datenübertragungsrate wird in diesem Fall jedoch deutlich schlechter.
Je nach Gerät verschiedene Protokollstacks
Jeder Bluetooth-Chip hat ein sogenanntes Protokollstack. Ein Software-Paket für die Verwendung der Bluetooth-Profile ist beinhaltet. Alle beteiligten Geräte müssen über dasselbe Protokollstack verfügen. Freisprechanlagen haben dabei meist ein anderes Protokollstack als beispielsweise Drucker oder Notebooks. Zu finden sind Bluetooth-Chips grundsätzlich in allen möglichen technischen Geräte. Es gibt Bluetooth Handscanner, Computer, Notebooks, Smartphones, Freisprechanlagen, Fitnessgeräte, Spielzeug, Medizintechnik und Kommunikationstechnik, die mit Bluetooth-Chips ausgestattet sind.
Über 10 verschiedene veröffentlichte Versionen
Im Jahr 1999 wurde die erste Version Bluetooth 1.0a veröffentlicht. Über die Jahre wurden neue Versionen veröffentlicht. Bluetooth 1.1 wurde Anfang 2001 veröffentlicht und bildete das erste marktfähige Produkt. Anfang Dezember 2014 wurde Bluetooth 4.2 veröffentlicht, was generelle Verbesserungen aufwies. Die neueste Version ist Bluetooth 5 von 2016.
Es gibt deutliche Verbesserungen in der Reichweite und Datenrate im Vergleich zu den Vorgängern. Insgesamt gibt es über 10 verschiedene Bluetooth-Versionen. Die meisten sind miteinander kompatibel. Ältere Versionen vor Bluetooth 3.0 werden praktisch nicht mehr verwendet. Die Reichweite kann heutzutage bei Computern bis 200 Meter und bei Mobilgeräten bis zu 10 Meter betragen.
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